Unangenehmer Geruch: Wenn die Klimaanlage stinkt
Wenn die Klimaanlage stinkt, deutet das auf Probleme hin, die Sie zeitnah lösen sollten. Neben dem unangenehmen Geruch könnten sonst auch Reizungen der Atemwege auftreten und eine höhere Anfälligkeit für Infekte. Zudem ist der muffige Geruch ein Hinweis darauf, dass die Anlage nicht optimal arbeiten kann und somit mehr Strom als nötig verbraucht. Lesen Sie hier, wie Sie eine stinkende Klimaanlage wieder in Schuss bringen und in Zukunft vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
An Klimaanlagen scheiden sich die Geister: Die einen schwören im Hochsommer auf kühle Innentemperaturen. Die anderen sehen vor allem die Gesundheitsrisiken durch Krankheitserreger und Zugluft. Die Fälle, in denen Klimaanlagen ernsthafte Krankheiten auslösen, sind selten.1 Dennoch kann es dazu kommen, dass Keime aus schlecht gewarteten Klimaanlagen Menschen mit bereits geschwächtem Immunsystem krank machen.
Doch auch die weitaus häufigeren Folgen unzureichend gereinigter Klimaanlagen sind unangenehm: Reizungen der Atemwege und ein erhöhter Verschleiß an der Klimatechnik drohen. Doch so weit muss es nicht kommen. Schließlich sendet Ihre Klimaanlage ein deutliches Warnsignal aus: Sie beginnt zu stinken.
Das steckt hinter dem störenden Geruch der Klimaanlage
Wenn Ihre Klimaanlage stinkt, dann liegt das meist nicht an einem Defekt des Gerätes – sondern daran, dass eine Reinigung überfällig ist. Das Problem: Die Klimaanlage wälzt die Innenraumluft während des Betriebes ständig um. So zieht sie Bakterien, Schimmelsporen und Staub aus der Luft an. Um diese nicht ständig neu im Raum zu verteilen, haben Klimaanlagen Luftfilter. In denen sammeln sich die Partikel.
Diese Filter können ihren Zweck aber nur erfüllen, wenn Sie sie regelmäßig von den Ablagerungen befreien. Denn erschwerend dazu kommt die Feuchtigkeit: Sie bildet sich in der Klimaanlage, wenn die Raumluft abkühlt und überschüssige Feuchtigkeit am Verdampfer kondensiert. In Verbindung mit Staub bietet diese Feuchtigkeit im Filter einen perfekten Nährboden für Pilze, Bakterien, Keime und Viren – und die verteilt die Klimaanlage während des Betriebs in der Luft. Dieses Problem betrifft Split-Klimageräte genauso wie mobile Geräte.
Einen weiteren Nährboden für die unerwünschten Mikroorganismen bietet das Kondenswasser: Es sammelt sich meist in einer Auffangschale unterhalb des Verdampfers. Besonders anfällig sind mobile Monoblock-Klimageräte mit einer manuell zu entleerenden Auffangschale für das Kondensat. Stehendes Wasser bietet nämlich optimale Wachstumsbedingungen für Mikroorganismen.
Split-Klimageräte transportieren das Kondensat zwar meist kontinuierlich zum nächsten Abfluss oder zur Außeneinheit, wo es verdampft. Dennoch zählen die Auffangschale und der Kondensatschlauch zu den anfälligsten Bauteilen. Wassertröpfchen gelangen aber auch an andere Komponenten wie die Außenwände des Verdampferkastens.
Stinkende Klimaanlage: Mehr als ein Schönheitsfehler
Wenn die Klimaanlage stinkt, dann deutet das nicht nur auf einen Befall durch unerwünschte Organismen hin. Es bedeutet oft auch, dass die Klimaanlage nicht optimal arbeiten kann. Dadurch unterliegt sie erhöhtem Verschleiß. Denn ein blockierter Luftfilter behindert den Luftstrom um den Verdampfer. Kann die Innenraumluft nicht frei um den Wärmetauscher zirkulieren, dann beeinträchtigt das direkt die Kühlleistung der Klimaanlage.
Um dieses Defizit auszugleichen, arbeitet die Klimaanlage unter höherer Last. Die Folgen: gesteigerter Verschleiß an den mechanischen Komponenten und eine höhere Stromrechnung als eigentlich notwendig. Eine Klimaanlage, die stinkt, bereitet also nicht nur weniger Freude während des Betriebs: Sie hat in der Regel auch eine kürzere Lebensdauer.
Dazu kommt: Viele Geräte zur Klimatisierung einzelner Räume entfeuchten die Luft. Jedoch haben sie keine Einrichtung, um die Luft erneut mit Feuchtigkeit anzureichern. Wenn die Klimaanalage besonders viel arbeitet, stellt sich dementsprechend ein sehr trockenes Klima im Raum ein.
Hitze lässt sich zwar bei trockener Luft besser ertragen als bei hoher Luftfeuchtigkeit. Doch Sie haben unter Umständen mit den Folgen zu kämpfen. Denn solch ein Klima trocknet die Schleimhäute aus. Die können den Körper in der Folge weniger gut vor eindringenden Bakterien, Viren und anderen Partikeln aus der Luft schützen. Wenn die Klimaanlage stinkt, dann kommt es zu einer besonders ungünstigen Kombination aus trockener und mit Bakterien und Keimen verunreinigter Luft: Erkältungen sind dann wahrscheinlicher.
So beseitigen Sie die störenden Gerüche der Klimaanlage
Reinigen Sie Ihre Klimaanlage oft genug? Dann sorgen Sie für eine optimale Kühlfunktion und reduzieren Gefahren für Gesundheit und Wohlbefinden. Pauschale Angaben über angemessene Reinigungsintervalle sind nicht sinnvoll: Schließlich hängt es stark von der Laufzeit der Klimaanlage ab, wann die nächste Reinigung angebracht ist.
Dennoch können wir einige Richtwerte nennen: Den Innenluftfilter der Klimaanlage sollten Sie mindestens einmal jährlich durch einen neuen ersetzen. Ersatz bekommen Sie im Heimwerkermarkt, über das Internet, beim Hersteller oder im lokalen Fachhandel. Verwenden Sie nur Originalfilter des Herstellers.
Der Innenluftfilter ist stets gut zugänglich in der Klimaanlage verbaut – aus gutem Grund, denn Sie sollten ihn zusätzlich zum regelmäßigen Austausch auch ab und zu reinigen. Im Zweifel gibt die Betriebsanleitung Hinweise zum Ausbau des Filters. Mit diesen Schritten bringen Sie den Filter wieder in einen hygienisch einwandfreien Zustand:
Filter der Klimaanlage reinigen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
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Klimaanlage vom Strom trennen
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Filter ausbauen
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Staubsauger oder Druckluft nutzen, um den Filter von grobem Schmutz zu befreien
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Filter mit Wasser und Essig oder Reinigungsmittel ausspülen
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Trocknungsprozess des Filters gegebenenfalls mit Druckluft beschleunigen
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trockenen Filter wieder einsetzen
Reinigen Sie so auch den Kondensatschlauch und die Auffangschale. Natürlich können Sie auch spezielle Reinigungsmittel für Klimaanlagen nutzen. Den Kondensatablauf können Sie ganz einfach mit einer Bürste putzen und mit der Reinigungslösung durchspülen.
Besitzen Sie jedoch ein mobiles Klimagerät, das das Kondensat nicht automatisch abtransportiert? Dann müssen Sie den Auffangbehälter ohnehin regelmäßig von Hand leeren. Ein weiterer Tipp für Nutzer mobiler Klimageräte: Bevor Sie die Geräte über den Winter einlagern, sollten Sie sie vollständig austrocknen lassen. So verhindern Sie, dass die Klimaanlage beim nächsten Gebrauch stinkt, weil Feuchtigkeit zurückgeblieben ist.
Kommen Sie selbst nicht weiter, dann sollten Sie einen Fachbetrieb hinzuziehen. Er besitzt die entsprechenden Reinigungswerkzeuge und -mittel, um die Klimaanlage in einen hygienisch einwandfreien Zustand zu versetzen.
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Bewusstes Nutzerverhalten ist die beste Vorsorge
Durch das richtige Nutzungsverhalten verhindern Sie nicht nur ein Stinken der Klimaanlage: Sie sparen auch Strom – und das ohne Einbußen bei der Kühlleistung. Ihre Klimageräte sollten Sie nur dann einschalten, wenn der Raum in der nächsten Zeit genutzt wird. Bei längerer Abwesenheit ist die Einsparung durch den Stillstand des Kühlgerätes höher als der Mehrverbrauch beim anschließenden Herunterkühlen des Raumes.
Auch die Temperatureinstellung selbst sollten Sie kritisch hinterfragen: Die Innenraumtemperatur sollte 26°C nicht übersteigen. Aber sie sollte auch nie mehr als 5°C unter der Außentemperatur liegen. Halten Sie Türen und Fenster geschlossen, während die Klimaanlage arbeitet und nutzen Sie für das Lüften die kühleren Stunden morgens und abends.
Eine regelmäßige Reinigung stellt sicher, dass Ihre Klimaanlage weder Ihren Geruchssinn noch den Geldbeutel unnötig belastet.
1 Deutsches Grünes Kreuz e.V.: Kühl, aber gefährlich: Klimaanlagen – Risiko für die Gesundheit?