Warmwasserspeicher defekt: Ursachen und Maßnahmen
Der Warmwasserspeicher ist eine wichtige Komponente der Heizungsanlage. Je nach Bauart hält er Warmwasser zum Duschen oder Waschen sowie warmes Heizungswasser vor. Ist der Warmwasserspeicher defekt, kann das unterschiedliche Ursachen und Auswirkungen haben. Wir geben einen Überblick, erklären Ihnen, wie Sie einen Defekt erkennen und welche Schritte Sie dann einleiten sollten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Warmwasserspeicher und wie funktioniert er?
Ein Warmwasserspeicher hat die Aufgabe, die von der Heizung bereitgestellte Wärme vorzuhalten, bis sie benötigt wird. Es gibt zwei unterschiedliche Formen von Wasserspeichern.
Speicher mit direkter Aufheizung
Die häufig auch als „Boiler“ bezeichneten Warmwasserspeicher sind Speicher, die Trinkwasser direkt erwärmen. Unter „Trinkwasser“ oder auch einfach „Warmwasser“ versteht man übrigens das Wasser, das aus dem Hahn in der Küche oder der Dusche zum Beispiel kommt. Warmwasserboiler erzeugen also warmes Trinkwasser und speichern es zugleich. Sie eignen sich allerdings nicht für die Erwärmung von Heizungswasser.
Speichersysteme für warmes Trinkwasser gibt es als „offen“ oder „geschlossen“ betriebene Geräte. Offene Geräte sind nur an eine Zapfstelle angeschlossen und arbeiten unabhängig vom Wasserdruck des zugeführten Kaltwassers. Geschlossene Warmwasserboiler benötigen einen konstanten Leitungsdruck und sind für die Warmwasserversorgung von mehreren Zapfstellen ausgelegt.
Typischerweise befindet sich im Gehäuse direkt arbeitender Warmwasserboiler ein spiralförmiges Edelstahl- oder Kupferrohr, das als Wärmetauscher dient. Es ist von Trinkwasser umspült. Nachdem das System das Heizwasser erhitzt hat, strömt es durch das Rohrsystem und gibt die Wärme an das Trinkwasser ab.
Speicher mit indirekter Aufheizung
Eine andere Form des Wasserspeichers sind Puffer- oder Kombispeicher. Das warme Heizungswasser gelangt mit einer Speicherladepumpe in die Speicher und erhitzt den Wasservorrat mithilfe eines Wärmetauschers.
Puffer- und Kombispeicher
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Pufferspeicher speichern zum Beispiel durch eine Solaranlage erwärmtes Wasser oder warmes Heizungswasser bis zum erneuten Einsatz der Heizung.
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Kombispeicher hingegen können sowohl Trink- als auch Heizungswasser in getrennten Kreisläufen vorhalten.
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Sowohl Puffer- als auch Kombispeicher sind relativ groß und verfügen über eine dicke Dämmschicht, um Wärmeverluste zu verringern.
Warmwasserspeicher-Defekt erkennen und einordnen
Ist der Warmwasserspeicher defekt, können Sie das anhand folgender Symptome erkennen. Diese haben jeweils unterschiedliche Ursachen.
Ladepumpe schaltet sich nicht aus, sondern läuft kontinuierlich
In diesem Fall können Verkalkungen am Wärmetauscher oder Probleme mit der Stromzufuhr die korrekte Funktion der Ladepumpe verhindern. Möglicherweise führen auch falsch eingestellte Parameter der Heizungssteuerung dazu, dass die Ladepumpe des Pufferspeichers in den Dauerbetrieb schaltet, obwohl der Wärmeerzeuger nicht läuft.
Hebel der Armatur steht auf „warm“, aber es kommt kein warmes Wasser
Fließt das Warmwasser schneller als gewöhnlich aus dem Hahn, bleibt aber kalt, kann dies auf eine starke Verkalkung von Wärmetauscher oder Heizelement bei direkt arbeitenden Warmwasserspeichern hinweisen. Die Wärmeübertragung ist dann aufgrund der Kalkablagerungen nicht mehr einwandfrei möglich.
Denkbar ist auch ein Schaden am Thermostat, der die Wassertemperatur nicht mehr korrekt misst. Hat sich der Warmwasserspeicher in den Sicherheits-Modus geschaltet, findet ebenfalls keine Wassererwärmung mehr statt. Bei einem klassischen Boiler ist es auch möglich, dass das Heizelement defekt ist und die Warmwassererzeugung verhindert.
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Es fließt kein Wasser beim Aufdrehen des Warmwassers an Armatur
Sie drehen den Warmwasserhahn auf und es passiert nichts? Dann kann ein Problem mit der Wasserzufuhr vorliegen. Eventuell ist ein Hebel umgelegt, der die Warmwasserversorgung verhindert.
Aus dem Warmwasserspeicher tropft Wasser
Wenn Dichtungen porös sind oder es einen Defekt am Behälter gibt, kann aus dem Speicher Wasser austreten. Möglicherweise müssen Sie dann die Rohre und Dichtungen reparieren lassen.
Korrosionen können ebenfalls zu einem Leck führen. Bei einer Korrosion reagiert Luftsauerstoff mit Metall, wodurch dieses mit der Zeit durchrostet und sich zersetzt. Davor kann eine Opferanode im Trinkwasserspeicher schützen. Dieses Bauteil besteht in der Regel aus Magnesium. Wie der Name schon verrät, „opfert“ sich diese Anode: Wenn die Opferanode in der elektrochemischen Spannungsreihe negativer geladen ist, als das zu schützende Metall, wird sie zuerst vom Rost befallen.
Warmwasser läuft nur sehr schwach
Läuft das Warmwasser nur schwach, liegt das eventuell an einer defekten Pumpe für das Warmwasser. Möglich sind außerdem Schäden am Rohrsystem. Bei einem direkten System kann darüber hinaus ein zu schwach eingestellter Wasserdruck ursächlich sein.
Wasserspeicher für die Heizung: Kosten, Installation, Modelle
Warmwasserspeicher defekt: Erste Hilfe
Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie bei notwendigen Reparaturen der Heizungsanlage nicht selbst Hand anlegen. Zum einen verlieren Sie dadurch bei neueren Geräten Garantieansprüche. Zum anderen greift womöglich der Versicherungsschutz nicht, wenn Folgeschäden durch unsachgemäß durchgeführte Reparaturen entstehen.
Sollten Sie feststellen, dass der Boiler tropft, Ihre Heizung nicht einwandfrei funktioniert oder die Warmwasserentnahme nicht mehr möglich ist, sollten Sie immer einen Experten kontaktieren. Einen passenden Installateur finden Sie mithilfe unserer PLZ-Suche.
Insbesondere, wenn Sie den Warmwasserspeicher für die Trinkwassererwärmung nutzen, sollte die Reparatur durch einen Fachmann erfolgen. Denn dieser muss die Vorgaben der Trinkwasserverordnung berücksichtigen. So muss unter anderem sichergestellt sein, dass der Speicher das Wasser regelmäßig auf mindestens 60°C erwärmt, um einen Befall mit Legionellen zu verhindern.
Legionellen sind Bakterien, die zur Lungenentzündung führen können. In unserem Ratgeber erfahren Sie, was Sie zusätzlich tun können, um Legionellen vorzubeugen.
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So läuft eine Wasserspeicher-Reparatur durch den Fachmann ab
Der Heizungsbauer geht bei einem mutmaßlichen Defekt am Warmwasserspeicher erst einmal auf die Suche nach den Ursachen. Hierfür muss der Experte zum Beispiel den Boiler öffnen und prüfen. Dabei ist es wichtig, die Geräte vom Strom zu trennen und bei größeren Wasserspeichern dafür zu sorgen, dass das austretende Wasser beim Öffnen aufgefangen wird.
Sobald die Ursache bekannt ist, gibt der Heizungsbauer eine Empfehlung ab, ob der defekte Warmwasserspeicher repariert oder ausgetauscht werden sollte. Auf der Basis dieser Empfehlung erhalten Sie einen Kostenvoranschlag.
Warmwasserspeicher-Reparatur: Kosten und Umfang
Wie teuer die Reparatur eines defekten Warmwasserspeichers ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, da die Höhe der Kosten immer vom Umfang der Reparaturarbeiten abhängt. Lassen Sie sich vor der Reparatur am besten einen Kostenvoranschlag geben. Bei Bedarf können Sie sich dann noch ein zweites Angebot einholen, um die Preise zu vergleichen.
Reparatur oder Austausch des Warmwasserspeichers?
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Sind sehr viele Arbeitsstunden für die Reparatur eines defekten Warmwasserspeichers erforderlich, kann ein kompletter Austausch des Geräts in manchen Fällen günstiger sein.
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Sprechen Sie hierfür mit Ihrem Fachbetrieb und lassen Sie sich über mögliche Kosten aufklären.
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Wenn Sie einen neuen Warmwasserspeicher benötigen, haben Sie die Wahl zwischen einem Pufferspeicher und einem günstigeren, direkt arbeitenden Warmwasserspeicher mit einer geringeren Speicherkapazität .
Fazit: Warmwasserspeicher defekt – Fachwissen gefragt
Wenn Ihr Boiler oder Pufferspeicher einen Defekt hat, sollten Sie die Arbeiten immer von einem Fachbetrieb erledigen lassen. Denn wer selbst Hand anlegt, könnte am Ende noch höhere Ausgaben oder größere Probleme verursachen.