Die Wärmepumpe auf den Sommerbetrieb umstellen
In den wärmen Monaten des Jahres steht die Heizung oft still. Um Energie zu sparen, kann es sinnvoll sein, die Wärmepumpe in den Sommerbetrieb zu versetzen. Die Ausnahme: Die Wärmepumpe kommt bei hohen Außentemperaturen zum Kühlen zum Einsatz. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Wärmepumpe im Sommer handhaben sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Diese Vorteile hat der Sommerbetrieb der Wärmepumpe
- Wann sollte ich die Wärmepumpe auf den Sommerbetrieb umstellen?
- Kann ich die Wärmepumpe im Sommer ganz abschalten?
- Wie stelle ich den Sommerbetrieb bei der Wärmepumpe ein?
- Was passiert an kühleren Sommertagen?
- Weitere Tipps und Hinweise
- Der Sommerbetrieb der Wärmepumpe ist je nach Funktion sinnvoll
Diese Vorteile hat der Sommerbetrieb der Wärmepumpe
Besonders im Winter läuft die Wärmpumpe immer wieder unter Volllast. Verdichter und Umwälzpumpe verbrauchen Strom, um Wärme in die Wohnräume zu bringen. Mit Frühlingsanfang springt die Heizung immer seltener an, um Raumwärme zu erzeugen. In dieser Zeit kann es vorteilhaft sein, die Wärmepumpe in den Sommerbetrieb zu versetzen.
Der Sommerbetrieb bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Sie sparen Nebenkosten, weil der stromintensive Verdichter und die Umwälzpumpe nicht arbeiten.
- Sie können Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage anderweitig nutzen oder in das Netz einspeisen.
- Sie verringern die CO2-Emissionen noch weiter als ohnehin schon.
Wann sollte ich die Wärmepumpe auf den Sommerbetrieb umstellen?
Allgemein liegt der Zeitpunkt des Sommerbetriebs der Heizungsanlage zwischen dem 1. Mai und dem 30. September. Im Normalfall dauert die Heizperiode von 1. Oktober bis zum 30. April des Folgejahres. Natürlich schwanken die Werte von Jahr zu Jahr und regional. Laut Mietrecht sollte in dieser Zeit eine Mindesttemperatur von 20 bis 22°C in der Wohnung erreicht werden können.
Allerdings gelten diese Temperaturwerte nicht für den Sommer. Erst wenn die Temperatur unter 16°C im Außenbereich fällt, muss es die Möglichkeit zum Heizen geben. An diesem Wert und der Zeitspanne können sich auch Eigenheimbesitzer für den Sommerbetrieb der Heizung orientieren.
Kann ich die Wärmepumpe im Sommer ganz abschalten?
In den vielen Fällen ist es nicht sinnvoll, die Wärmepumpe im Sommer abzuschalten. Wenn Sie Ihre Wärmepumpe nicht nur zum Heizen verwenden, sondern auch zur Warmwasserbereitung, sollten Sie diese im Sommer nicht abschalten.
Ein weiteres Gegenargument: Ist die Wärmepumpe auch für die Kühlung zuständig, sollte sie im Sommer regulär im Betrieb bleiben. Die Zahl heißer Sommertage nimmt bedingt durch den Klimawandel stetig zu. Daher haben Forschende am Fraunhofer-Institut für Bauphysik analysiert, ob die Wärmepumpe neben dem Heizen auch effektiv kühlen kann.
Das Ergebnis: Wärmepumpen mit Kühlfunktion sind eine kostengünstige und energiesparende Alternative zu teuren Klimageräten. Auf dem Markt gibt eine Reihe von Wärmepumpen, die einen Kühlfunktion besitzen. Die Luft/Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock von WOLF ist eine sparsame und klimaschonende Möglichkeit, um Wärme zu erzeugen und Wohnräume zu kühlen.
Ausnahmefälle, um die Wärmepumpe abzuschalten
Es gibt Ausnahmen, die es möglich machen, die Wärmepumpe im Sommer abzuschalten. Ist eine Brauchwasserwärmepumpe oder ein anderer unabhängiger Warmwasserbereiter im Einsatz? Ist keine Kühlung möglich oder nötig? Dann können Sie die Heizung im Sommer abschalten. Die Verbraucherzentrale hebt hier die Hybridheizung hervor. Dabei wird die Brauchwasser- oder Warmwasserwärmepumpe als kleine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem Heizkessel kombiniert.
Diese bereitet das Warmwasser eigenständig und die Raumheizung springt nicht an. Hier sprechen Fachleute von sogenannten Sommerbetrieb, wenn der Brenner und die Umwälzpumpe nur unter bestimmten Umständen anspringen. Das passiert an kühlen Sommertagen, wenn die Innentemperatur zwischen 16 und 18°C liegt.
Wie stelle ich den Sommerbetrieb bei der Wärmepumpe ein?
Moderne Heizungen können Sie problemlos auf den Sommerbetrieb umstellen. Hierfür bringen Sie am Steuergerät den Schalter der Heizung auf die Position "Wasserhahn". Das ist das Symbol für den Sommerbetrieb und bedeutet, dass nur noch die Warmwasserbereitung aktiv ist. Bei modernen Heizungen haben sie verschiedene Einstellmöglichkeiten, ab wann der sparende Sommerbetrieb einsetzten soll.
Bei älteren Heizkesseln erfolgt die Einstellung des Sommerbetriebs zum Teil noch per Hand. Dabei werden beispielsweise die Brennregelung oder die Speichertemperatur entsprechend umgestellt. Um mögliche Schäden an der Anlage zu vermeiden, sollten sie einen Fachbetrieb beauftragen.
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Wie funktioniert die Kühlung mit der Wärmepumpe?
Grundsätzlich kann jede Wärmepumpe kühlen. Statt umweltbelastender Klimaanlagen sorgen Sie kostensparend und klimafreundlich für eine angenehme Raumluft. Dabei wird zwischen der aktiven und der passiven Kühlung unterschieden.
Aktive Kühlung
Die aktive Kühlung funktioniert mit der Luft/Wasser-Wärmepumpe oder einer Erdwärmepumpe. Damit die Wärmepumpe kühlt, läuft der Wärmepumpenkreislaug umgekehrt ab.
Technisch arbeitet das Gerät ähnlich wie ein großer Kühlschrank. Das bedeutet, dass sie dem Wohnraum die Wärme entzieht und an die Umgebung, zum Beispiel die Außenluft abgibt. Dabei arbeiten Verflüssiger und Verdampfer umgekehrt. Das Heizungswasser transportiert die Wärme wie beim passiven Kühlen aus den Wohnräumen zum Wärmetauscher.
Die Wärmepumpe verdampft das Kältemittel mit der Raumwärme und erhöht das Temperaturniveau mit dem Verdichter. Nach Austritt der Wärme in die Außenluft verflüssigt sich das Kühlmittel und kühlt ab. Die Hersteller optimieren den Prozess, indem sie ihre Geräte mit einem 4-Wege-Umschalventil und einem weiteren Expansionsventil ausstatten.
Passive Kühlung
Die passive Kühlung hingegen funktioniert mit einer Sole/Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe) oder einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe (Grundwasserwärmepumpe). Neben der Wärmepumpe benötigen Sie für eine passive Kühlung ein Flächenheizsystem wie eine Wand- oder Fußbodenheizung.
Technisch sieht die Funktion so aus: Bei der Wärmepumpe im Sommerbetrieb ist für die passive Kühlfunktion lediglich die Umwälzpumpe im Betrieb. Mit ihrer Hilfe wird die überschüssige Wärme aus dem Gebäude über das Rohrsystem der Heizkörper, zum Beispiel einer Fußbodenheizung, aufgenommen. Dann wird sie über einen Wärmetauscher in den kühleren Untergrund, also in die Erde abgeführt. Dadurch entsteht ein moderater Kühleffekt im Gebäude.
Wärmepumpe und Wohnraumlüftung
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Die Wohnraumlüftung sorgt ganzjährig für ein angenehmes Raumklima.
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Gerade in Passivhäusern oder modernen Effizienzhäusern wird der natürliche Lufttausch bewusst blockiert, um die Wärme im Gebäude zu halten. Dadurch kann sich die Luftqualität verschlechtern.
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So enthält beispielsweise die Haustechnikzentrale CHC-Monoblock von WOLF neben der Wärmepumpe eine zentrale Wohnraumlüftung.
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Neben der Wärmeerzeugung trägt das Lüftungssystem zu schadstoff-, viren- und pollenfreier Luft bei.
Was passiert an kühleren Sommertagen?
Im Sommerbetrieb springt die Heizung trotzdem an, wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wird. Beispielsweise an kühleren Sommertagen. Je nach energetischem Zustand des Hauses, wie Dämmung oder Kältebrücken an den Fenstern, verfügt das Haus noch über gespeicherte Wärme oder kühlt schnell aus.
Den Temperaturgrenzwert, an dem Sie heizen, um sich wohlzufühlen, können Sie einstellen. Darüber hinaus raten Experten dazu, an kühlen Sommertagen in einem kurzen Zeitfenster leicht zu heizen, damit das Gebäude nicht zu stark auskühlt. Je nach Zustand und Beschaffenheit des Hauses kann sich bei starkem Auskühlen Feuchtigkeit bilden, die der Gebäudesubstanz schadet.
Weitere Tipps und Hinweise
Wenn Sie Ihre Wärmepumpe im Sommer in den Sommerbetrieb versetzen, helfen Ihnen außerdem diese Tipps:
- Die Zirkulationspumpe für Warmwasser sollte nicht ganz ausgeschaltet werden. Gegebenenfalls können Sie eine Zeitschaltuhr einbauen lassen, damit sie nur zeitweilig läuft. Das spart Strom.
- Die Umwälzpumpe sollte, sofern sie abgeschaltet worden ist, hin und wieder eingeschaltet werden. So nimmt sie keinen Schaden. Eine moderne Regelungstechnik der Heizung macht das automatisch.
- Die Thermostatventile an den Heizkörpern sollten auch im Sommerbetrieb geöffnet bleiben. Damit vermeiden Sie, dass sich die Ventile und Stifte festsetzen.
Der Sommerbetrieb der Wärmepumpe ist je nach Funktion sinnvoll
Grundsätzlich empfehlen Experten den Sommerbetrieb einer Wärmepumpe. Neben der Energie- und Kostenersparnis bieten moderne Wärmepumpen jedoch Vorteile, die einen regulären Betrieb nötig machen: Sie können zum Kühlen eingesetzt werden. Das ist gerade bei den immer heißeren Sommern von Vorteil und schont zudem das Klima. Denn es werden keine zusätzlichen herkömmlichen Klimageräte benötigt.
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