Solarthermie: Kosten im Überblick
Steigende Preise für konventionelle Energieträger wie Gas und Öl machen alternative Energieerzeuger wie eine Solarthermieanlage für Hausbesitzer immer attraktiver. Sie überlegen solch eine Anlage zu installieren – und fragen sich, wie viel das kostet und ob es sich finanziell lohnt? Wir erklären Ihnen übersichtlich alle Details zu den Kosten von Solarthermie anhand von Beispielrechnungen und geben Ihnen im Anschluss eine Einführung in die Funktionsweise und den Nutzen solcher Anlagen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert die Solarthermie?
Um die Sonnenenergie zu nutzen, werden auf Dächern oder Wänden Sonnenkollektoren mit Absorbern installiert. In den Absorbern befindet sich eine Flüssigkeit. Das ist meist eine Mischung aus Frostschutzmittel und Wasser. Diese Flüssigkeit wird von den Sonnenstrahlen erwärmt und strömt zu einem Wärmetauscher. Dort wird die zuvor erzeugte Wärmeenergie auf Heizungswasser oder Warmwasser für Dusche & Co. übertragen. Sie wird in einem Pufferspeicher für die weitere Verwendung gespeichert.
In der Praxis werden Flach- oder Vakuumröhrenkollektoren eingesetzt. Letztgenannte sind noch effizienter: Sie erzielen höhere Wirkungsgrade bei der Umwandlung von Sonnen- in Wärmeenergie.
Was ist der Unterschied zwischen Solarthermie und Photovoltaik?
Solarthermie ist – wie gesagt – eine Methode, um Sonnenenergie in Wärmeenergie umzuwandeln. Im Unterschied zu Photovoltaik erzeugt eine Solarthermieanlage keinen Strom. Vielmehr wird bei der Anlage ein Trägermedium mit Sonnenkraft erwärmt. Dieses gibt die Wärmeenergie an das Heizungswasser oder Warmwasser ab.
Mehr zu den beiden Typen von Solaranlagen und welche von beiden für Ihren Bedarf besser geeignet sind, lesen Sie im Artikel „Solarthermie oder Photovoltaik“.
Die Kosten einer Solarthermieanlage
Die Kosten von Solarthermie variieren von Einzelfall zu Einzelfall. Damit Sie dennoch einschätzen können, was ungefähr auf Sie zukommt, geben wir Ihnen einige Beispiele.
Die Kosten für die Kollektoren
Zunächst müssen Sie sich fragen: Wie viel Kollektorfläche brauche ich für die Anlage? Wenn Sie ein Solarpanel kaufen und installieren wollen, gelten folgende Richtwerte als Voraussetzung:
- Solarthermie für Warmwasser: In diesem Fall brauchen Sie rund 1m² Fläche an Vakuumröhrenkollektoren und rund 1,5m² Fläche an Flachkollektoren pro Person. Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt entsprechend mindestens 4 beziehungsweise 6m² Kollektorfläche.
- Solarthermie für Heizung und Warmwasser: Eine Faustregel lautet, dass sich die benötigte Kollektorfläche verdoppelt, wenn Sie Ihre Solarthermieanlage auch zur Heizungsunterstützung einsetzen möchten.
Jetzt können Sie einschätzen, wie viele Quadratmeter Kollektorfläche Sie benötigen. Das können Sie mit dem Quadratmeterpreis für Ihre Solarthermieanlage multiplizieren:
Bei Flachkollektoren sollten Sie mit rund 300 Euro pro Quadratmeter Fläche planen. Vakuumröhrenkollektoren kosten rund 600 Euro pro Quadratmeter. Diese sind jedoch effizienter und benötigen weniger Fläche.
Zwei Beispielrechnungen
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Rechnen wir das einmal an zwei Beispielen durch: Zwei vierköpfige Familien entscheiden sich jeweils für eine der beiden Kollektorenvarianten.
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Familie A wählt Vakuumröhrenkollektoren. Davon braucht Sie 4m². Bei einem Quadratmeterpreis von 600 Euro entstehen Kosten von 2.400 Euro.
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Familie B wählt Flachkollektoren und benötigt 6m² Fläche. Der Quadratmeter kostet 300 Euro. Daraus ergibt sich ein Aufwand von 1.800 Euro.
Wenn Sie eine Solarthermieanlage kaufen wollen, sollten Sie zuvor einen geeigneten Installateur finden und die Anlage planen und dimensionieren lassen. Denn die Leistung der Anlage hängt nicht nur von Ihren eigenen Vorlieben ab: Auch die Effizienz Ihrer gesamten Heizungsanlage sowie die Energieeffizienz Ihres Gebäudes sind entscheidend.
Solarthermie: Kosten für Warmwasserbereitung eines Vier-Personen-Haushalts
Die gesamten Investitionskosten für eine Solarthermieanlage belaufen sich bei einem Einfamilienhaus mit vier Personen auf rund 5.000 bis 6.000 Euro, wenn Solarthermie nur für die Warmwassererzeugung genutzt werden soll. In diesen Gesamtkosten sind die Kosten für die Solarpanels sowie für einen Wärmespeicher inklusive Installation enthalten. Die Wartungskosten sind im Vergleich mit zirka 100 Euro pro Jahr eher gering.
Unter Umständen können Sie die Solarthermieanlage staatlich fördern lassen. Erkundigen Sie sich dazu über die aktuellen Voraussetzungen.
Solarthermie: Die Kosten für Warmwasser und Heizung eines Vier-Personen-Haushalts
Soll Ihre Solarthermieanlage im Einfamilienhaus nicht nur Warmwasser erzeugen, sondern auch die Heizung unterstützen? In diesem Fall beginnen die Gesamt-Investitionskosten bei rund 10.000 Euro. Diese Summe enthält die Kosten für Solarkollektoren und Pufferspeicher zur Speicherung der erzeugten Wärme.
Die Betriebs- und Wartungskosten unterscheiden sich nicht von der kleineren Anlage – Sie können sie mit rund 100 Euro pro Jahr veranschlagen.
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Energieeffizienz: Wichtig für die Leistung und Kosten der Solarthermie
Die Kosten für Solarthermie können sich unterschiedlich schnell amortisieren. Grundsätzlich gilt: Je mehr Sonnenenergie Sie mit Ihren Kollektoren nutzen, desto mehr Wärmeenergie erzeugen Sie und desto weniger Geld müssen Sie für Brennstoffe oder zusätzlich benötigten Strom ausgeben.
Heizen Sie beispielsweise mit einer Wärmepumpe, die ohnehin nur niedrige Betriebskosten verursacht, wird Ihr Portemonnaie durch die Unterstützung der Solarthermieanlage stark entlastet. Denn die Wärmepumpe bezieht einen Großteil ihrer Energie aus der Umwelt und benötigt daneben nur einen kleinen Teil Strom, den Sie dann in Teilen oder komplett mit der Solarthermieanlage produzieren können.
Schließlich spielt die Energieeffizienz des Gebäudes in Form einer Wärmedämmung eine entscheidende Rolle für den Wirkungsgrad Ihrer Solarthermieanlage. Ist die Gebäudehülle gut gedämmt, können Sie stärker von der Sonnenenergie profitieren. Ihre Solaranlage amortisiert sich schneller.
Faktor Öl- und Gaspreis-Entwicklung
Neben den bereits erwähnten Aspekten spielt auch die Öl- und Gaspreis-Entwicklung eine Rolle dabei, wie schnell sich die Kosten für Solarthermie amortisieren. Steigen die Preise stärker? Dann werden Sie bei gleichem Verbrauch weniger Zeit brauchen, bis die Investitionskosten durch die Einsparungen ausgeglichen sind.
Zur Entwicklung der Brennstoffpreise geben wir Ihnen zwei Artikel an die Hand, um sich detaillierter zu informieren: „Preisentwicklung Heizöl“ und „Entwicklung Gaspreise“.
Wann hat sich die Solarthermieanlage (Warmwasser und Heizung) amortisiert?
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Dank Ersparnis beim Heizen und der Warmwassererzeugung, kann sich diese Solarthermieanlage nach 18 bis 21 Jahren amortisieren.
Kosten/Nutzen: Lohnt sich Solarthermie?
Mit Solarthermie haben Sie die Möglichkeit, umweltfreundliche Sonnenkraft zur Energieerzeugung zu verwenden – für Warmwassererzeugung oder Heizungsunterstützung. Dadurch sparen Sie Brennstoffkosten, senken die Abgasemissionen und schützen die Umwelt. Von Nachteil sind lediglich die Investitionskosten für die Anlage. Diese amortisieren sich erst nach mehr als 15 Jahren.
Bevor Sie sich von den hohen Solarthermiekosten allerdings abschrecken lassen, sollten Sie sich über Fördergelder informieren. Grundsätzlich lohnt sich eine Solarthermieanlage für alle Hausbesitzer mit einer Wärmepumpe oder einer modernen Brennwertheizung und gedämmter Gebäudehülle am meisten. Wer ohnehin eine neue Heizung benötigt, sollte sich überlegen, auch eine Solaranlage mitzuinstallieren.
Ein zusätzlicher Tipp: Solarthermieanlagen sind nicht automatisch über jede Gebäudeversicherung mitversichert. Sie sollten beim Kauf einer Solaranlage unbedingt den bestehenden Versicherungsschutz prüfen. Mittlerweile gibt es auch spezielle Solaranlagen-Versicherungen. Diese sind schon für weniger als 80 Euro pro Jahr erhältlich.