Heizungspumpe tauschen: Raus mit dem alten Stromfresser

Vielen ist nicht bewusst, dass die Heizungspumpe oft der größte Stromfresser im Haushalt ist. Der Austausch der Heizungspumpe ist kostengünstig, wenig aufwendig und bringt geringe Kosten mit sich. Außerdem rentiert sich der Tausch bereits nach wenigen Jahren. Wir erklären Ihnen, wann Sie Ihre Heizungspumpe tauschen sollten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Beispielrechnung: Strom für Umwälzpumpe geht ins Geld
  2. Tausch der Heizungspumpe amortisiert sich schnell
  3. Energiesparpumpen sind von Europäischer Union vorgeschrieben
  4. An den hydraulischen Abgleich denken

Wie das Herz im menschlichen Blutkreislauf hält die Heizungspumpe (auch Umwälzpumpe genannt) die Energieversorgung des Hauses in Schwung. Sie pumpt das Heizwasser pausenlos durch die Heizungsrohre. Damit sorgt sie für angenehme Temperaturen in allen Räumen. Doch diese unermüdliche Arbeit hat ihren Preis: Sie kostet Strom.

Heizungspumpen aus Heizungsanlagen der 1980er-Jahre verbrauchen bis zu 175 Watt pro Stunde. In den 1990ern waren es 75 Watt pro Stunde. Ob Sie auch so einen Stromfresser in Ihrem Haus haben, können Sie leicht feststellen:

  • Auf der Heizungspumpe finden Sie die Leistungsangabe.
  • Fragen Sie Ihren Heizungsinstallateur bei der nächsten Wartung nach der Leistung Ihrer Heizungspumpe.

Heutzutage werden Hocheffizienzpumpen verbaut. Diese verbrauchen in etwa 15 Watt pro Stunde, im Jahr zirka 60 Kilowattstunden und 20 Euro. Das Tauschen der alten Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe lohnt sich auf jeden Fall.

Beispielrechnung: Strom für Umwälzpumpe geht ins Geld

Warum verbrauchen alte Heizungspumpen so viel Strom? Warum lohnt es sich, die Heizungspumpe zu tauschen? Die Antwort: Sie sind jährlich bis zu 6.000 Stunden im Einsatz. Da alte Pumpen nicht regelbar sind, ziehen sie konstant die volle Menge Strom.

Beispielrechnung Stromverbrauch einer alten Heizungspumpe

  • Gehen Sie von den erwähnten 6.000 Betriebsstunden aus und rechnen mit durchschnittlichen 75 Watt, kommen Sie auf einen Jahresstromverbrauch von 450 Kilowattstunden. Das entspricht zirka 145 Euro jährlich.

  • Für Ihren Kühlschrank, Geschirrspüler oder Wäschetrockner zahlen Sie im Jahresdurchschnitt weniger.

  • Nur ein Elektroherd kann annähernd in den Bereich des Stromverbrauchs einer alten Heizungspumpe kommen.

  • Zudem haben wir hier mit den durchschnittlichen 75 Watt gerechnet. Nutzen Sie eine Heizungspumpe, die 175 Watt verbraucht, sind die Kosten entsprechend höher.

Ganz anders verhält es sich bei einer modernen Hocheffizienzpumpe: Dank eines Asynchronmotors kommt die moderne Pumpe mit nur 15 Watt aus. Außerdem passt diese Hocheffizienzpumpe ihre Leistung an den tatsächlichen Bedarf im Haus an. Wenn nur einige Heizkörper aufgedreht sind oder die Nachtabsenkung aktiv ist, pumpt sie weniger.

Tausch der Heizungspumpe amortisiert sich schnell

Wenn Sie mit einem Maximalwert von 15 Watt rechnen, bedeutet dies einen Jahresstromverbrauch von 90 Kilowattstunden. Das entspricht einem Strompreis von etwa 29 Euro. Sie sparen nach diesem – für viele durchschnittliche Anlagen geltenden – Rechenbeispiel gut 110 Euro im Jahr durch den Tausch der Heizungspumpe ein. Die genaue Ersparnis ist jedoch abhängig von dem Modell der Umwälzpumpe und der tatsächlichen Betriebsdauer.

Wie lange dauert es, bis sich der Pumpentausch amortisiert hat?

  • Für eine neue, energiesparende Pumpe müssen Sie mit 150 bis 300 Euro rechnen.

  • Hinzu kommen Kosten für den Einbau von etwa 120 Euro.

  • Sie können also von 270 bis 420 Euro Kosten ausgehen.

  • Der Austausch rechnet sich bereits nach weniger als drei bis vier Jahren.

Energiesparpumpen sind von Europäischer Union vorgeschrieben

Heizungspumpen sind große Stromfresser. Deshalb hat sie die Europäische Union – genauso wie Glühbirnen – unter ihre Ökodesign-Richtlinie gestellt. Glühbirnen sind schon länger vom Markt verschwunden. Auch Umwälzpumpen müssen laut der EU-Richtlinie seit dem Jahr 2015 bestimmte Anforderungen an den Energieverbrauch erfüllen.

Das heißt: Der Fachhandwerker muss bei einem Defekt die kaputte Heizungspumpe gegen eine Energiesparpumpe tauschen.

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Im Heizgerät eingebaute Umwälzpumpe? Lieber gleich Heizung tauschen

Der Tausch der alten gegen eine neue Heizungspumpe ist keine große Herausforderung. Zum Pumpentausch muss der Fachmann zunächst das Wasser aus dem Heizkreis ablassen. Dann löst er die beiden Verschraubungen, mit denen die Pumpe befestigt ist. Daraufhin setzt er die neue Pumpe ein. Zum Schluss folgen noch der elektrische Anschluss und die Verkabelung zur Regelung.

Wichtig dabei: Die neue Heizungspumpe muss mit der Regelung der Heizungsanlage zusammenpassen. Darum darf der Heizungsbauer nur die Umwälzpumpen einsetzen, die vom Hersteller des Heizgerätes zugelassen sind.

Direkt im Heizgerät eingebaute Pumpen können zu Problemen führen. Hier kommen die bestehende Regelung sowie die Hocheffizienzpumpe meist nicht zusammen. Auch die Elektronik passt oft nicht. Die hohen Anlaufströme der Hocheffizienzpumpe können schlimmstenfalls zu einem Defekt des Heizgerätes führen.

Haben Sie also ein altes Heizgerät mit einer integrierten alten Heizungspumpe im Keller? Dann sollten Sie Ihre komplette Heizung austauschen lassen. Dieser Austausch spart nicht nur Strom, sondern auch Brennstoff ein. Eine besonders große Einsparung erzielen Sie so: Setzen Sie auf erneuerbare Energien wie die Wärmepumpe. Durch die geringen Heizkosten amortisiert sich diese schon nach wenigen Jahren – zumal sie auch finanziell vom Staat gefördert wird.

An den hydraulischen Abgleich denken

Kann der Heizungsbaubetrieb bei Ihnen problemlos die Heizungspumpe tauschen? In diesem Fall sollten Sie auch einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen. In der Vergangenheit wurde der hydraulische Abgleich oft vernachlässigt, obwohl technische Richtlinien diesen sogar zwingend vorschreiben. Denn nur eine abgeglichene Anlage kann alle Räume optimal beheizen: Sie sorgt dafür, dass alle Heizkörper genau die Wärmemenge bekommen, die sie benötigen.

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Heizungspumpe tauschen ist durchaus sinnvoll

An den Stromfresser im Keller denken viele zuerst nicht. Schauen Sie nach, was für eine Heizungspumpe im Keller installiert ist – es lohnt sich! Die alte Pumpe können Sie meist einfach gegen eine moderne Hocheffizienzpumpe tauschen. Der Fachmann erledigt das mit wenigen Handgriffen. Ihre Stromkosten sinken und der Pumpentausch amortisiert sich bereits nach zwei bis drei Jahren.

Heizungsbauer finden

Die Heizungspumpe austauschen zu lassen, kann Ihnen viel Geld sparen. Suchen Sie hier einen Installateur in Ihrer Nähe!

Jens-Peter Meyer,
Dr. rer. nat.

Über den Autor

Dr. Jens-Peter Meyer schreibt freiberuflich seit dem Jahr 2000 über Heizungsthemen. Sein journalistischer Schwerpunkt liegt auf erneuerbaren Energien in der Wärmetechnik – speziell in Solarwärmesysteme, Wärmepumpen und Holzheizungen.

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