5 Tipps: So sparen sie Energie und Geld
Wie können Sie die Energiebilanz der eigenen Heizung verbessern, Strom sparen und dabei Ausgaben senken? Um diese Frage zu beantworten erhalten Sie in diesem Artikel nicht nur fünf praxisnahe Tipps für Energiesparmaßnahmen – wir nennen Ihnen auch die damit verbundene finanzielle Ersparnis sowie den jeweiligen Effekt auf Ihre CO2-Bilanz.
Inhaltsverzeichnis
- Tipp 1: Durch korrektes Lüften Energie sparen
- Tipp 2: Die richtige Raumtemperatur finden – jeder Grad zählt
- Tipp 3: Regelmäßige Heizungswartungen einplanen
- Tipp 4: Veraltete Technik und Geräte austauschen
- Tipp 5: Mit moderner Brennwerttechnik mehr aus dem Energieträger herausholen
- Jeder von uns verursacht zirka 11,3 Tonnen CO2 – seien Sie Teil der Energiewende
- Energie sparen – Ihr Heizungsbauer hilft dabei
Zum besseren Verständnis: Im Folgenden gehen wir von einem durchschnittlichen Einfamilienhaus aus dem Jahr 1975 aus. Die Werte beziehen sich auf einen spezifischen Wärmebedarf von 115 kWh/m² und eine beheizte Fläche von 130 Quadratmeter mit folgenden Spezifika:
- Gebäude mit einem konventionellen Gaskessel ohne Brennwerttechnik
- Energiebedarf beträgt rund 15.000 kWh pro Jahr
- zirka 1.000 Euro jährliche Heizkosten bei einem Gaspreis von 11 Cent pro kWh
- 200 Gramm CO2-Ausstoß durch die Verbrennung von Gas mit 1 kWh Energiegehalt
gesamte CO2-Emissionen: Zirka 3.500 Kilogramm (unter Berücksichtigung des Kessel-Wirkungsgrads)
Tipp 1: Durch korrektes Lüften Energie sparen
Regelmäßiges Stoßlüften statt Kippstellung: So lautet in der Regel die Devise, wenn es um das richtige Lüften geht. Indem Sie mehrere Male am Tag die Fenster für einige Minuten weit öffnen, verhindern Sie, dass die umgebenden Wände auskühlen. Dies ist vor allem in Hinblick auf die Schimmelbildung wichtig: Sind die Raumwände kühler als die Luft, entsteht dort Feuchtigkeit – ideale Bedingungen für Schimmel.
Doch warum macht es auch für die Energiebilanz einen Unterschied, ob wir das Fenster stundenlang in Kippstellung lassen oder nur kurz stoßlüften? Das liegt daran, dass Luft eine viel geringere Wärmekapazität als etwa die Bausubstanz eines Hauses hat. Während beim Stoßlüften die Raumluft nur einmal „ausgetauscht" und wieder aufgewärmt wird, kühlen in der Kippstellung die Wände aus. Das anschließende Aufheizen der Wände ist sehr energieintensiv.
Wie viel Energie Sie mit dieser Maßnahme genau sparen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Je nach Bausubstanz, Heizungsart und Nutzungsverhalten der Wohnung können Sie Ihren Energieverbrauch aber um bis zu 15% im Vergleich zu einer Dauerbelüftung senken.
Energieeinsparung durch korrektes Lüften
- Kosten der Maßnahme: Keine
- Mögliche jährliche CO2-Ersparnis: 525 Kilo
- Mögliche jährliche finanzielle Ersparnis: 290 Euro
Noch besser ist der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung. Durch die integrierte Wärmerückgewinnung bleiben mehr als 90% der Wärmeenergie erhalten und Sie haben rund um die Uhr frische, sauerstoffreiche Luft. Das manuelle Lüften über die Fenster und den damit verbundenen Energieverlust sparen Sie sich auch.
Verwandter Artikel
Richtig lüften im Winter: Praktische Tipps
Tipp 2: Die richtige Raumtemperatur finden – jeder Grad zählt
Es gibt kaum etwas Schöneres, als im Winter bei behaglichen 24°C in der Wohnung zu sitzen und dem Schneetreiben zuzuschauen. Dabei sollte Ihnen stets bewusst sein, wie stark sich die Raumtemperatur auf Ihre Energiekosten auswirkt: Wenn Sie die Temperatur um nur ein Grad senken, bedeutet dies bereits eine mögliche Ersparnis von rund 6%.
Doch welche Raumtemperatur ist empfehlenswert? Selbstverständlich verlangt niemand, dass wir im tiefsten Winter mit drei Wollpullovern auf dem Sofa sitzen und in der Kälte ausharren. Die sogenannte ISO-Norm 7730 beschreibt folgende Werte als behaglich:
- Wohnzimmer: 20 bis 22°C
- Schlafzimmer: 16 bis 18°C
- Küche: 18 bis 20°C
- Bad: 24 bis 26°C
Energieeinsparung durch Temperaturanpassung
- Kosten der Maßnahme: Keine
- Mögliche jährliche CO2-Ersparnis: 210 Kilo
- Mögliche jährliche finanzielle Ersparnis: 115 Euro
Übrigens: Was für die Raumtemperatur gilt, gilt auch für das Wasser im Haushalt. Waschen Sie Ihre Wäsche mir niedrigeren Temperaturen, sparen Sie zusätzlich Energie. Überlegen Sie deswegen am besten vor jedem Waschgang ob auch niedrigere Temperaturen genügen.
Zwischenstand
Unter Anwendung der ersten beiden Tipps sind folgende Ersparnisse im Jahr möglich: 735 Kilo CO2 und 405 Euro. |
---|
Tipp 3: Regelmäßige Heizungswartungen einplanen
Während die regelmäßige Wartung des eigenen Autos zu den Pflichtterminen im Kalender gehört, wird die Heizung gern vernachlässigt.
Dabei leistet die Heizung während des Jahres Außergewöhnliches: Bei durchschnittlich 2.100 Betriebsstunden pro Jahr würde ein Auto mit einer mittleren Geschwindigkeit von 50 km/h etwa 105.000 Kilometer zurücklegen. Die Analogie zeigt: Eine Wartung ist hier sehr sinnvoll.
Durch die regelmäßige jährliche Wartung kann der Fachmann sich von der Funktionstüchtigkeit des Gerätes überzeugen und die Leistung durch einfache Einstellungen optimieren. Darüber hinaus werden Sicherheitsstandards gewährleistet, Folgeschäden vermieden und die Lebensdauer verlängert.
Die Kosten für die Wartung liegen für konventionelle Heizsysteme bei etwa 200 bis 400 Euro. Nachhaltige Heiztechniken wie Wärmepumpen sind mit durchschnittlich 250 Euro günstiger und benötigen in der Regel seltener Wartungen. Aus Sicherheitsgründen und im Sinne einer möglichst langen Lebensdauer und hohen Zuverlässigkeit sind regelmäßige Heizungswartungen in jedem Fall ratsam.
Extra-Tipp: Die Heizungswartung können Sie als Handwerkerleistung teilweise von der Steuer absetzen. 20% der Arbeits- und Anfahrtskosten erkennt der Fiskus in der Regel steuermindernd an.
Verwandter Artikel
Energiesparen im Haushalt: 20 Tipps
Tipp 4: Veraltete Technik und Geräte austauschen
Experten gehen davon aus, dass rund die Hälfte der 25 Millionen Heizungspumpen in Deutschland ungeregelt laufen. Was bedeutet das? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, ist ein kleiner Exkurs in die Heiztechnik notwendig. Die Heizungspumpe ist im Heizkreislauf dafür zuständig, das vom Wärmeerzeuger erhitzte Wasser durch die Heizungsrohre zu den Heizflächen zu transportieren. Hier gibt das heiße Wasser seine Wärmeenergie an den Raum ab. Danach fließt das Wasser mit geringerer Temperatur zurück in den Heizkessel.
Heizungspumpen werden mit Strom angetrieben und gehören im Haushalt zu den größten Stromverbrauchern. Vor allem alte ungeregelte Pumpen laufen bedarfsunabhängig immer mit der gleichen Drehzahl und verbrauchen daher viel Strom. Das macht sich zwar nicht auf der Gasabrechnung bemerkbar, lässt aber bei Ihrem Stromversorger die Kassen klingeln.
Mittlerweile sind deswegen drehzahlgeregelte Heizungspumpen der technische Standard. Diese Pumpen passen ihre Drehzahl und damit auch die Leistungsaufnahme an den Bedarf an und arbeiten wesentlich energieeffizienter.
Während eine ungeregelte einstufige Pumpe beispielsweise bis zu 150 W verbraucht, ist eine elektronisch geregelte Hocheffizienzpumpe mit weniger als 10 W deutlich effizienter. Durch den Tausch einer Heizungspumpe können Sie je nach Modell rund 900 kWh Strom einsparen – das entspricht einem Stromverbrauch in Höhe von etwa 290 Euro und CO2-Emissionen von 427 Kilo. Die Kosten für die neue Pumpe amortisieren sich so schnell.
Energieeinsparung durch Pumpentausch
- Kosten der Maßnahme: Rund 400 Euro für Pumpe und Installation
- Mögliche jährliche CO2-Ersparnis: 427 Kilo
- Mögliche jährliche finanzielle Ersparnis: 290 Euro
Tipp: Informieren Sie sich auch über aktuelle Fördermöglichkeiten. So sparen Sie unter Umständen Investitionskosten. Denken Sie zudem über den Austausch anderer alter und unter Umständen ineffizienter Geräte nach. Der Tausch einer alten Waschmaschine auf eine neue Waschmaschine kann zum Beispiel einen großen Unterschied bei jeder Wäsche machen. Neuere Geräte gehen nicht nur effizienter mit dem Wasser um, sie senken auch den Stromverbrauch Ihres gesamten Haushaltes.
Wenn Sie Ihre Heizungspumpe komplett klimaneutral betreiben möchten, fragen Sie Ihren Energieversorger nach Angeboten für grünen Strom. Alternativ können Sie darüber nachdenken, mit einer Photovoltaikanlage Ihren eigenen Strom zum Antrieb der Pumpe zu erzeugen und so Geld und CO2 einzusparen. Lassen Sie sich am besten von einem Heizungsbauer beraten.
Heizungsbauer finden
Postleitzahl eingeben – Heizungsbauer auswählen und kontaktieren – Heizung wird eingebaut, gewartet oder repariert. Finden Sie jetzt einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe!
Tipp 5: Mit moderner Brennwerttechnik mehr aus dem Energieträger herausholen
Ältere Heizkessel leiten das bei der Verbrennung entstehende Abgas auf einem hohen Temperaturniveau in die Umwelt ab. Dadurch geht wertvolle Wärmeenergie verloren. Moderne Brennwertgeräte nutzen das Abgas hingegen und stellen damit einen deutlich größeren Anteil des Energiegehalts bereit.
Je nach Alter Ihres Kessels beträgt die Heizkostenersparnis durch die Investition in moderne Brennwerttechnik bis zu 20%. Bei der Anschaffung eines neuen Kessels ist eine Vielzahl an Faktoren zu berücksichtigen.
Energieersparnis durch Heizungstausch
- Kosten der Maßnahme: Rund 6.000 bis 8.000 Euro
- Mögliche jährliche CO2-Ersparnis: 700 Kilo
- Mögliche jährliche finanzielle Ersparnis: 385 Euro
Eine Alternative zum Brennwertkessel? Setzen Sie auf erneuerbare Energien! Eine Solarthermieanlage als Ergänzung zu Ihrem konventionellen Heizgerät spart zusätzlich Energie. Mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe fahren Sie auf lange Sicht noch besser.
Endstand
Unter Anwendung aller Tipps sind folgende Ersparnisse im Jahr möglich : 1.826 Kilo CO2 und 1.080 Euro Kostenersparnis* |
---|
*Schätzwerte, ohne Berücksichtigung der Investitionen
|
Jeder von uns verursacht zirka 11,3 Tonnen CO2 – seien Sie Teil der Energiewende
Das Klimapaket der Bundesregierung ist Gegenstand zahlreicher öffentlicher Diskussionen. Dabei ist oft von volkswirtschaftlichen, komplexen Maßnahmen wie der Abschaltung von Kohlekraftwerken, der Förderung von Elektrofahrzeugen oder dem Ausbau der Windenergie die Rede. Doch jeder von uns kann selbst aktiv werden. Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Von wegen:
- Jeder Deutsche verursacht im Schnitt 11,3 Tonnen CO2-Äquivalente1 – das liegt über dem EU-Durchschnitt von 8,8 Tonnen.
- Mit 36% entfällt mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen auf das Wohnen.
- Fast drei Viertel davon werden durch „Raumwärme" und „Warmwasser" erzeugt.
Auch andere Tätigkeiten im Haushalt wie Kochen, Waschen und andere elektrische Geräte verbrauchen Strom, Energie und somit auch CO2.
Am meisten CO2 verbrauchen private Haushalte aufgrund der Raumwärme.
Ein Großteil der klimaschädlichen Treibhausgase im privaten Umfeld wird also dadurch verursacht, dass wir uns im Winter an einer heißen Dusche und behaglichen Temperaturen im Wohnzimmer erfreuen. Bedeutet dies nun, dass wir der Umwelt zuliebe bei Minustemperaturen zähneklappernd in der eigenen Wohnung sitzen und warten sollen, bis es Frühling wird?
Ganz im Gegenteil: Dank des technischen Fortschritts der letzten Jahre gibt es heute viele Möglichkeiten, CO2 zu reduzieren – auch bei der eigenen Heizung. Dabei ist es wichtig, die Verbrennung fossiler Energieträger auf ein Minimum zu reduzieren oder mithilfe von nachhaltigen Heiztechniken ganz zu umgehen.
900 Bäume für den Ausgleich Ihrer CO2-Bilanz pflanzen?
Bäume können klimaschädliches CO2 „einatmen" und in Sauerstoff umwandeln. Daher sind sie für eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen besonders wichtig. Rund 32% der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt, es müssten allerdings 143% sein, um das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe emittierte Kohlendioxid aufzunehmen. Der Vergleich zeigt: Allein mit dem Pflanzen neuer Bäume ist das Klima nicht zu retten.
Das Pflanzen von Bäumen ist trotzdem in jedem Fall eine gute Sache für die Umwelt. Eine Buche bindet pro Jahr rund 12,5 Kilo CO2 und trägt damit zur Umweltentlastung bei3. Wollten Sie allerdings Ihre komplette CO2-Bilanz so ausgleichen, müssten Sie rund 900 Buchen pflanzen. Da ist ein Heizungstausch im Vergleich wohl weniger Aufwand.
Energie sparen – Ihr Heizungsbauer hilft dabei
Profitieren Sie von bis zu 1.080 Euro Kostenersparnis pro Jahr – durch diese fünf Tipps zur Reduzierung des Energie- und Stromverbrauchs. Ganz nebenbei entlasten Sie zudem Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck auch noch um etwa 1,8 Tonnen.
Die aufgeführten Maßnahmen zeigen, dass Energiesparen nicht schwer sein muss und Sie schon mit einfachen Verhaltensänderungen im Haushalt einen aktiven Beitrag zu mehr Umweltschutz leisten können.
1 Kumpfmüller: Wer wie viel CO2 ausstößt
2 Ausgaben eines Privathaushaltes für Wärme in Deutschland in den Jahren 1996 bis 2020
3 Handelsblatt: Wie viele Bäume sind nötig, um eine Tonne CO2 zu binden?