Heizen mit Wärmepumpe: Wo ist der ideale Aufstellort?
Bei einer Wärmepumpe legt die Wärmequelle die Spielräume für die Aufstellung fest. Grundsätzlich gibt es drei Optionen für den Aufstellort. Einige Wärmepumpen-Modelle sind für die Aufstellung außerhalb des Hauses geeignet. Andere Modelle erfordern dagegen eine Aufstellung im Inneren. Worauf es bei der Auswahl ankommt und welche Orte im Haus oder auf dem Grundstück am besten geeignet sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
Art der Wärmepumpe bestimmt Aufstellung
Der Platzbedarf bei einer Wärmepumpe ist generell gering. Sowohl im Haus als auch außen braucht die Wärmepumpenheizung verhältnismäßig wenig Platz. Welcher Aufstellort für welche Wärmepumpe infrage kommt, hängt von der Art der Wärmepumpe ab.
Am meisten Flexibilität bietet die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Denn diese können Sie je nach Modell sowohl außen als auch innen aufstellen - denn es gibt sowohl Monoblock-Außengeräte als auch Monoblock-Innengeräte. Gerade ein Wärmepumpen-Außengerät hat den Vorteil, dass Sie im Inneren des Hauses kaum Platz benötigen. Die hochwertige Verarbeitung hält Wind und Wetter stand. Im Haus sind bei der Innenaufstellung auch keine spezielleren Anforderungen an den Aufstellort zu beachten. Außerdem haben Sie hier noch die Möglichkeit einer Split-Variante. Dank der Vielseitigkeit der Luftwärmepumpe findet sich ein Aufstellort in der Regel problemlos.
Der Aufstellort von Erdwärmepumpen beziehungsweise Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen ist hingegen unflexibel. Bei diesen Modellen ist nur die Innenaufstellung möglich.
Allgemein bieten sich im Gebäudeinneren der Heizungskeller oder der Hauswirtschaftsraum oft am besten an. Für Wärmepumpen inklusive Außeneinheit haben wir weiter unten einige Tipps. Generell sind Sie bei der Aufstellung von Wärmepumpen vergleichweise flexibel. Damit sind gegenüber einem Gas- oder Ölkessel und einer Pelletheizung im Vorteil. Denn diese sind auf einen Schornstein angewiesen.
Faktoren für einen gelungenen Aufstellort der Wärmepumpe
Der exakte Aufstellort muss nicht in jedem einzelnen Punkt ideal sein, damit die Heizung zuverlässig und effizient arbeitet. So kann zum Beispiel prinzipiell der Abstand zwischen Haus und Außenaufstellort sowohl klein als auch groß sein. Die folgenden Faktoren sollten Sie jedoch bei der Suche nach einem Aufstellort für die Wärmepumpe beachten. So können Sie die Anforderungen einer Wärmepumpe bestmöglich an Ihre individuellen Gegebenheiten anpassen.
Mindestabstände beachten
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe entnimmt die Heizwärme für Ihr Haus aus der Außenluft. Deshalb muss der Aufstellort gewährleisten, dass ausreichend Frischluft nachströmen kann. Daher sollte das Gerät für einen maximal ertragreichen Betrieb nicht zu dicht am Haus stehen.
Ein ungünstiger Aufstellort für die Luft/Wasser-Wärmepumpe ist zum Beispiel eine Stelle, an der zwei Wände aufeinandertreffen. Denn hier kann die Zirkulation der Luft gestört sen. Gleiches gilt für Senken, in denen sich zusätzlich kalte Luftpolster bilden können. Diese Umstände können die Effizienz der Luft/Wasser-Wärmepumpe negativ beeinflussen.
Da in der Wärmepumpe für die Außenaufstellung ein spezielles Kältemittel zirkuliert, ist der Schutzbereich mit Sicherheitsabständen von bis zu 30 Zentimetern zum Gebäude einzuhalten. Denn das Kältemittel darf im Schadensfall nicht ins Innere eines Gebäudes gelangen. Hinzu kommt, dass die Wärmepumpe zur Wartung von allen Seiten gut erreichbar sein sollte. Großzügige Abstände zu Mauern oder anderen Bauten auf Ihrem Gelände sind in jedem Fall besser als enge Zwischenräume.
Geräusche minimieren
Großzügige Abstände spielen auch deshalb eine Rolle, weil jede Wärmepumpe Geräusche verursacht. Zwar sind heutzutage die Ventilatoren und Kompressoren sehr leise, aber die Schallentwicklung bleibt nicht vollständig aus. Daher sollten Sie die Wärmepumpe nicht direkt unter Ihrem Schafzimmerfenster oder neben anderen Räumen platzieren, in denen besondere Ruhe gewünscht ist. Hochwertige Geräte wie die CHA-Monoblock von WOLF sind jedoch sogar leiser als Regen. Unabhängig vom Aufstellort der Wärmepumpe stört der Betrieb daher weder Nachbarn noch Sie im Alltag.
Kurze Wege zum Haus sparen Energie und Heizkosten
Auf der einen Seite sind gewisse Abstände bei einer außen aufgestellten Wärmepumpe wichtig. Auf der anderen Seite sind auch kurze Wege von Vorteil. Denn je länger der Weg zwischen Haus und Aufstellort ist, desto größer fallen auch die Wärmeverluste aus. Sehr viel mehr als den vorgegebenen Abstand sollte Ihre Wärmepumpe deshalb nicht zum Haus haben.
Wenn die Wärmepumpe wegen spezieller Gegebenheiten Ihres Grundstücks besonders weit weg vom Haus stehen muss, bietet sich die Split-Wärmepumpe an. Aus technischen Gründen verursacht sie im Außenbereich weniger Wärmeverluste als die Monoblock-Wärmepumpe zur Außenaufstellung. In der Regel überwiegen jedoch die Unkompliziertheit und Leistungsfähigkeit des außen aufgestellten Monoblocks.
Luftstrom der kühlen Abluft beachten
Auch die Ausrichtung der Wärmepumpe spielt eine Rolle. Die Luftwärmepumpe saugt auf einer Seite die Außenluft an, entzieht ihr die Wärme und bläst die kalte Luft dann auf der anderen Seite wieder heraus. Damit Sie und Ihre Nachbarn diesen kühlen Luftstrom nicht als störend empfinden, sollte der Aufstellort der Wärmepumpe baurechtlich mindestens 3 Meter von Terrassen, Gehwegen sowie vom Nachbarschaftsgrundstück entfernt sein. Besser ist es zudem, wenn sich diese Orte nicht im Luftstrom befinden und die Ausblasseite in die entgegengesetzte Richtung zeigt.
Wenn möglich, sollten Hausbesitzer bei dem Aufstellort der Luft/Wasser-Wärmepumpe die Windrichtung beachten:
- Es ist ungünstig für die Effizienz, wenn die Ausblasseite genau in die Himmelsrichtung zeigt, aus der häufig starker Wind weht. Dieser kann bewirken, dass die abgekühlte Luft zurück zur Wärmepumpe strömt.
- Je kälter die einströmende Luft ist, desto mehr muss die Wärmepumpe arbeiten, um die Temperatur auf Heizniveau zu bringen. Optimalerweise sollte die Ausblasöffnung daher nicht in die Himmelsrichtungen West oder Nordwest zeigen. Die Hauptwindrichtung hängt jedoch von den individuellen Gegebenheiten Ihres Grundstücks ab.
Ebenes Gelände für den festen Stand
Hausbesitzer möchten die Wärmepumpe oft möglichst unauffällig platzieren. Damit der Betrieb sicher und effizient möglich ist, sollten Sie bei der Außeneinheit die Geländeeigenschaften Ihres Grundstücks beachten. Am Aufstellort sollte der Boden eben sein. Darüber hinaus benötigt ein Monoblock ein festes Fundament. In Ausnahmefällen reicht bei der kleineren und leichteren Split-Wärmepumpe ein fester Untergrund aus stabilen Gehwegplatten.
Wärmepumpen-Außengerät: Heizung draußen platzieren
Kondenswasser ableiten
Bei der Aufstellung der Wärmepumpe ist auch die Bodenbeschaffenheit ein Faktor. Besonders bei Luftwärmepumpen entsteht an der Außenseite des Verdampfers Kondenswasser, weshalb hier auf ein entsprechendes Kondensatmanagement geachtet werden muss. Bei durchlässigen Böden reicht es, ein Rohr für das Kondensat etwa einen Meter tief senkrecht in den Boden zu legen. Bei sehr schweren Böden sollten Sie eine Drainage zum Versickern vorsehen oder das Kondensat frostfrei in einen Abwasserkanal einleiten.
Mögliche Aufstellorte für die Wärmepumpe im Außenbereich
Auf der Suche nach dem optimalen Aufstellort für die Wärmepumpe haben Sie je nach baulichen Voraussetzungen verschiedene Möglichkeiten. Wir geben einen Überblick über unterschiedliche Varianten.
Ungenutzte Seiten des Hauses
Ein naheliegender Aufstellort für die Wärmepumpe ist die Nordseite beziehungsweise eine ungenutzte Seite des Hauses. Dort fällt sie weder optisch auf noch stören die leisen Geräusche auf der Terrasse. Viele Hausbesitzer positionieren ihr Außengerät aus diesen Gründen im Vorgarten. Dieser Bereich des Grundstückst wird meist weniger genutzt als die Rückseite mit Rasenfläche und Beeten.
Unauffällige Wärmepumpe unter dem Carport
Eine Außenaufstellung der Wärmepumpe im Carport ist oft problemlos möglich. Der Heizungsbauer sollte jedoch ein besonderes Augenmerk darauf legen, ob die freie Luftzufuhr gewährleistet ist. Im Inneren einer Garage oder in einem Gartenhäuschen reicht der Luftaustausch für ein Außengerät nicht aus. Sie kommen als Aufstellungsort nicht in Frage.
Platzsparender Monoblock auf der Garage
Eine stabile Garage erfüllt in der Regel die statischen Voraussetzungen, um eine Luft/Wasser-Wärmepumpe zu tragen. Bei Carports oder Gartenhäuschen sind dagegen Zweifel angebracht. In jedem Fall sollten Sie die Statik von Expertenseite beurteilen lassen, wenn Sie die Wärmepumpe auf ein Dach stellen wollen.
Heizungsbauer finden
Sie suchen nach einem effizienten und optisch ansprechenden Aufstellort für die Wärmepumpe? Profitieren Sie von der Erfahrung eines Fachbetriebs und lassen Sie sich beraten!
Auf dem Hausdach
Flachdächer sind eine gute Option, um Luftwärmepumpen kreativ außerhalb des Gartens zu platzieren. Sie ermöglichen außerdem kurze Wege von der Wärmepumpe ins Haus. So geht in den Leitungen weniger Wärme verloren. Wie bei Garagen muss auch in diesem Fall die Statik des Dachs den Anforderungen entsprechen.
Optische Integration in das Gesamtbild
Geschmäcker sind verschieden. Für die einen ist eine modern designte Wärmepumpe ein Hingucker und kann Teil einer modernen Gartengestaltung sein. Für die anderen stört sie die natürliche Optik des Gartens, wenn sie solitär auf dem Gelände steht. In diesem Fall ist die optische Integration der Wärmepumpe mit dem Carport oder einem Müllhäuschen eine Lösung. Ausreichend Luftstrom vorausgesetzt, können Sie diese nebeneinander positionieren und zu einer Optik kombinieren.
Eine optimale optische Anpassung lässt sich außerdem umsetzen, wenn Sie die Wärmepumpe in der gleichen Art und Weise verkleiden wie das nebenstehende Häuschen. Das Verkleiden der Wärmepumpe mit Lamellenzäunen oder Holzverschlagen ist meist problemlos. Ventilatoren und Bedieneinheiten sollten dabei aber frei zugänglich bleiben. Zur Wartung ist es zudem erforderlich, dass Fachleute ohne viel Aufwand an das Innenleben der Luftwärmepumpe gelangen.
Erfahrung von Experten nutzen
Der Aufstellort einer Wärmepumpe kann je nach persönlichem Geschmack und örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein. Ihr Heizungsbauer hat Erfahrung, wo die Wärmepumpe gut aufgehoben ist und wo es möglichweise Probleme geben könnte, an die Sie noch nicht gedacht haben. Die Beratung durch den Profi hilft Ihnen daher auf jeden Fall weiter.