Mit Propan betriebene Heizungen
Als Brennstoff dient Propan seit vielen Jahrzehnten als idealer Energieträger aus der Gasflasche beim Camping oder in mobilen Heizungen. Das auch in Flüssiggas verwendete Propan wird zusätzlich gerne im Imbisswagen, im Heizpilz des Straßencafés nebenan oder als Leuchtmittel in tragbaren Gaslaternen verwendet. Doch auch als Kältemittel findet Propan (R290) immer öfter Verwendung, etwa in Klimaanlagen oder auch in der Wärmepumpe.
Inhaltsverzeichnis
- Wärmepumpen nutzen Propan als Kältemittel
- Warum ist Propan umweltfreundlicher als herkömmliche Kältemittel?
- Wie sicher ist Propan als Kältemittel?
- Optimaler Aufstellungsort für Propan-Wärmepumpen
- Propan: Vielseitiger Brennstoff für Gasheizungen
- Fazit: Propan ist als Kältemittel in der Heizung besonders klimafreundlich
Wärmepumpen nutzen Propan als Kältemittel
Wärmepumpen nutzen, ähnlich wie Kühlschränke, ein Kältemittel, das im sogenannten Kältemittelkreislauf zirkuliert. Dieses Kältemittel muss bestimmte physikalische Eigenschaften aufweisen, damit sie durch den Kompressor verdichtet, verflüssigt und später wieder in den gasförmigen Zustand gelangen. Hierbei erfolgt ein Austausch von Wärme, von der einen Seite des Kreislaufs zur anderen. Im Falle einer Wärmepumpe wird – je nach Funktionsprinzip – Wärmeenergie aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich an die Heizung abgegeben.
Die Effizienz der Wärmepumpe hängt dabei maßgeblich von den Eigenschaften des Kältemittels ab. So sollte es einen niedrigen Siedepunkt aufweisen, damit die Verdampfung im Kältekreislauf unter möglichst geringem Energieaufwand erreicht wird. Außerdem ist ein geringer Verflüssigungsdruck sowie ein niedriges Dampfvolumen wünschenswert, um die Heizleistung der Wärmepumpe zu optimieren.
Warum ist Propan umweltfreundlicher als herkömmliche Kältemittel?
Früher kamen in Kältemittelkreisläufen vor allem sogenannte Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) zum Einsatz. Diese eigneten sich hervorragend für die Verwendung in Kühlschränken, Klimaanlagen und großen Kühlanlagen. Auch Wärmepumpenhersteller setzen teilweise noch heute auf diese bewährten, synthetisch hergestellten Kältemittel, die chemisch sehr stabil sind und daher den Wartungsaufwand reduzieren. Allerdings führt genau diese Eigenschaft zu einem Umweltproblem, denn bei Fluorkohlenwasserstoffen handelt es sich um sehr langlebige Treibhausgase, die um ein Vielfaches klimaschädlicher sind als CO₂.
Während sie im geschlossenen Kreislauf unschädlich sind, können Leckagen oder unsachgemäße Entsorgung schädliche Emissionen verursachen.
Propan eignet sich hingegen bestens als umweltfreundlicher Ersatz für die veralteten Kältemittel. Unter der Bezeichnung R290 ist das Propan in der Heizung als Wärmepumpen-Kältemittel verwendbar. Im Gegensatz zu anderen Kältemitteln muss es nicht synthetisch hergestellt werden, sondern wird als natürlicher Bestandteil aus Erdgas gewonnen. Gelangt es in die Umwelt, ist die Klimaschädlichkeit sehr viel geringer, zumal sich Propan auch deutlich schneller abbaut. Ein Beispiel für die Verwendung von R290 ist die Luft/Wasser-Wärmepumpe CHA-Monoblock von WOLF, die wie alle WOLF-Geräte mit einer fünfjährigen Garantie ausgeliefert und vollständig in Deutschland produziert wird.
Wie sicher ist Propan als Kältemittel?
R290 hat sich als sicheres Kältemittel in Wärmepumpen bewährt. Dank ausgereifter Sicherheitsmaßnahmen, die beim Umgang mit Propangas erforderlich sind, besteht kaum ein Risiko eines unkontrollierten Austrittes. Dies wird durch hermetisch versiegelte Kältemittelkreisläufe in modernen Wärmepumpen gewährleistet. Die Explosionsgefahr durch das entzündliche Gas ist zudem quasi nicht vorhanden, dies liegt auch an den geringen Mengen R290, die für den Wärmepumpenkreislauf benötigt werden.
Optimaler Aufstellungsort für Propan-Wärmepumpen
Vermeiden Sie es, Ihre Luftwärmepumpe in Senken aufzustellen, da sich dort kältere Luft ansammeln kann, was die Effizienz beeinträchtigen könnte. Für Wasser/Wasser- und Sole/Wasser-Wärmepumpen gilt dies jedoch nicht.
Außerdem darf eine mit R290 betriebene Wärmepumpe nur auf ebenem Fundament aufgestellt werden. Schrägdächer erfüllen diese Anforderungen nicht; auf einem Flachdach ist die Aufstellung hingegen grundsätzlich möglich. Bei Innenaufstellung ist zu beachten, dass die Wärmepumpe mit einem Sicherheitsabstand von einem Meter zu Türen, Fenstern oder Lüftungsschächten aufgestellt wird und sich in diesem Bereich keine potenziellen Zündquellen wie offenes Feuer oder elektrische Installationen befinden.
Pro Contra Element
Pro
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- Propan ist klimafreundlich und schädigt die Ozonschicht nicht. Die Treibhauswirkung von Kältemitteln wird nach ihrem Global Warming Potential (GWP) beziffert. R290 hat als Kältemittel einen GWP-Wert von 3 – dieser kann als verschwindend gering bezeichnet werden. Das klimaschädliche und synthetische Konkurrenzprodukt R410A etwa kommt dabei auf einen GWP von 2090.
- Propan ist ungiftig. Der Einsatz als Kältemittel ist daher umweltfreundlich. Gelangt es in die Natur, bilden sich keine problematischen Abbauprodukte.
- Propan ist zukunftssicher. Wer in seiner Wärmepumpe Propan als Kältemittel verwendet, unterliegt keinen behördlichen Auflagen wie bei der Nutzung der klimaschädlichen F-Gase. Da Propan eine gute Materialverträglichkeit aufweist, sind Wärmepumpen mit R290 sehr wartungsarm und günstig im Betrieb.
- Wärmepumpen mit Propan haben eine überlegene Effizienz. Die physikalischen Eigenschaften von Propan sind für die Nutzung in einer Wärmepumpen-Heizung ideal und begünstigen eine hohe Leistungszahl des Geräts.
Contra
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- Propan ist brennbar. Dies ist der einzige wirkliche Nachteil bei der Verwendung von Propan als Kältemittel. Im Vergleich zu den nicht brennbaren F-Gasen muss daher auf die bereits erwähnten Sicherheitsaspekte bei der Installation und Nutzung der Wärmepumpe geachtet werden.
Staatliche Förderung von Propan-Wärmepumpen
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Für den Einbau einer Wärmepumpen-Heizung gibt es vom Staat eine attraktive Förderung. Anlagen, die Propan als Kältemittel nutzen, sind ebenso förderfähig wie solche, die noch F-Gase nutzen. Allerdings soll die Förderung für Wärmepumpen ohne natürliche Kältemittel in Zukunft eingeschränkt werden. Mit einer Propan-Wärmepumpe sind Sie also auf der sicheren Seite. Jetzt mehr erfahren!
Propan: Vielseitiger Brennstoff für Gasheizungen
Wer eine Gasheizung hat, wird sie in der Regel mit Erdgas aus dem örtlichen Versorgungsnetz betreiben. Doch für diejenigen, die nicht an dieses Netz angeschlossen sind, stellt Propan eine zuverlässige und effiziente Alternative dar. Dieser Gastank sollte von der Größe her auf den Heizbedarf des Gebäudes abgestimmt sein.
Durch die Verflüssigung, die auch im Kältekreislauf der Wärmepumpe genutzt wird, lassen sich große Mengen Propangas platzsparend lagern. Gastanks von Gebäuden sollten idealerweise im Außenbereich platziert werden, um eine ausreichende Belüftung sicherzustellen. Außerdem sind die üblichen Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit brennbaren Gasen einzuhalten. In Flüssiggas oder LPG ist sowohl Butan als auch Propan enthalten.
Für den Betrieb der Heizung ergeben sich im Vergleich zur Nutzung mit Erdgas kaum Unterschiede. In beiden Fällen wird durch die Verbrennung von Gas im Heizkessel Wärme freigesetzt, um das Heizungssystem zu betreiben. In der Regel erfolgt die Regelung der Heizung automatisch und startet die Verbrennung durch eine sogenannte Piezozündung, wie sie auch in vielen Gasherden oder Gasfeuerzeugen genutzt wird. Für mobile Anwendungen eignet sich Propan ebenfalls als Bestandteil von Flüssiggas, das in speziellen Gasflaschen erhältlich ist. Vom Gasgrill über Heizpilze bis hin zu Heizgeräten an der Außenwand von Gebäuden gibt es diverse Anwendungen.
Vorteile und Nachteile von Propan Heizungen
Pro
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- Unabhängigkeit vom Gasnetz: Propan bietet Flexibilität und kann auch in Gebieten ohneAnbindung an das Gasnetz eingesetzt werden.
- Wirtschaftlichkeit: Durch die freie Lieferantenwahl haben Verbraucher die Möglichkeit, Kosten besser zu kontrollieren im Vergleich zu fest gebundenen Gaslieferverträgen.
- Kosten: Propangas ist in der Anschaffung oft günstiger als andere Heizstoffe.
- Nachhaltigkeit: Wenn Propan durch erneuerbare Energien künstlich hergestellt wird, kann der Betrieb einer Propan-Heizung sogar klimaneutral sein.
Contra
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- Platzbedarf: Für die Lagerung von Propan ist ein entsprechend großer Gastank erforderlich.
- Kosten: Die Installationskosten einer Propan-Heizung können höher sein als die einer Erdgasheizung.
- Wartung: Regelmäßige Sicherheitskontrollen sind notwendig und können die Betriebskosten erhöhen.
- Sicherheit: In schlecht belüfteten Räumen kann die Propan-Verbrennung den Sauerstoffgehalt verringern und den CO2-Gehalt erhöhen, was gesundheitliche Risiken birgt.
- Risiko: Undichte Stellen im Gastank oder im System können zu Brand- oder Explosionsgefahr führen.
- Umweltauswirkungen: Die Verbrennung von Propan setzt CO2 frei und ist daher, wenn es nicht aus erneuerbaren Quellen stammt, nicht besonders umweltfreundlich.
Kompetente und individuelle Fachberatung
Vor dem Einbau einer neuen Heizung sollten Sie sich stets individuell vom Fachbetrieb Ihrer Wahl beraten lassen. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie den Einbau einer Wärmepumpe oder einer Gasheizung planen. Bei Fragen zum Thema Kältemittel oder Brennstoff bieten unsere Partnerunternehmen eine umfassende Fachberatung an. Am schnellsten finden Sie einen ortsnahen Heizungsfachbetrieb über unsere PLZ-Suche.
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Fazit: Propan ist als Kältemittel in der Heizung besonders klimafreundlich
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