Heizung für die Garage: Worauf sollten Sie achten?
Die Garage dient Hausbewohnern nicht nur zum Schutz ihrer Fahrzeuge. Viele nutzen die Garage auch als Hobbyraum oder Werkstatt. Egal, ob Sie darin Holz bearbeiten oder an Ihren Fahrzeugen schrauben: Empfindliche Maschinen, Farben, Klebstoffe, Wasserleitungen und auch überwinternde Pflanzen sollten Sie nicht zu kalt lagern. Ganz zu schweigen, dass es sich bei angenehmer Wärme einfach besser arbeitet. Wie Sie mit einer Heizung in der Garage für Ihre Wunschtemperatur sorgen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Gute Gründe für eine Heizung in der Garage
Die Garage kann ein echter Multifunktionsraum sein. Oft scheitert es aber daran, dass keine Heizung vorhanden ist. Dabei gibt es viele Optionen, mit einer nachträglich eingebauten Garagenheizung für die gewünschten Temperaturen zu sorgen. Die Anforderungen an einen Wärmeerzeuger für die Garage unterscheiden sich jedoch stark in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung.
Beispielhafte Nutzungsszenarien und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Heizung und die Gebäudehülle zeigt die folgende Tabelle. Mit steigender Betriebsdauer und Temperatur verschiebt sich der finanzielle Fokus weg von niedrigen Anschaffungs- hin zu günstigen Betriebskosten für das Heizgerät.
Unterschiedliche Anforderungen an Garagenheizungen
Je nachdem, ob die Garage Ihnen als Unterstellraum oder als Werkstatt dient: In allen Fällen können Sie eine Heizung einfach und günstig nachrüsten. Doch auch das andere Ende des Spektrums ist möglich: Wollen Sie die Garage dauerhaft auf eine Temperatur deutlich über dem Gefrierpunkt heizen, kommen Sie um aufwendigere Maßnahmen kaum herum.
Schaffung eines Hobbyraums oder einer Werkstatt
- schnelles Beheizen bei Bedarf
- geringe Anschaffungskosten
Überwinterung von Kübelpflanzen
- dauerhafter Frostschutz
- geringe Anschaffungskosten, niedrige Betriebskosten
Unterstellen von Oldtimern
- Sicherstellung niedriger Luftfeuchtigkeit
- dauerhafter Frostschutz
- geringe Anschaffungskosten, niedrige Betriebskosten
Gewinnung von Wohnraum
- hohe Energieeffizienz
- Dichtigkeit und Dämmung der Gebäudehülle
- niedrige Betriebskosten
Ansprüche neuerer Autos und Oldtimer
Auch unter Oldtimerfans herrscht ein reges Interesse an Möglichkeiten, um die Garage zu heizen. Denn Frost und eine hohe Luftfeuchtigkeit können den automobilen Schätzen zusetzen. In den meisten Fällen geht es beim Einsatz einer Garagenheizung vor allem darum, eine gleichmäßige Temperatur oberhalb des Gefrierpunkts zu halten, um Kälteschäden zu vermeiden. Aber auch die Luftfeuchtigkeit und damit die Belüftung spielen zwei wichtige Rollen für das Raumklima und den Schutz der automobilen Rarität.
Garagenheizung für moderne Autos ebenfalls von Vorteil
-
Auch wenn Sie ein Auto neueren Baujahrs besitzen, kommt Ihnen eine Heizung in der Garage entgegen.
-
So können Sie bei neueren Fahrzeugen einer übermäßigen Beanspruchung von Anlasser und Batterie vorbeugen.
-
Zusätzlich verhindern Sie, dass der Innenraum über Nacht stark auskühlt.
Planungsgrößen für die Garagenheizung
Egal, ob Fertig- oder Massivgarage: Durch eine besondere Luftdichtigkeit und Wärmedämmung zeichnet sich in der Regel keine Garage aus. Wird es also draußen kalt, fallen in ihr unweigerlich auch die Temperaturen.
Prinzipiell geht es bei der Auswahl einer Heizung für die Garage darum, einen Kompromiss zwischen teilweise entgegengesetzten Zielen zu finden:
- hoher Komfort
- niedrige laufende Kosten
- niedrige Investitionssumme
- Nachhaltigkeit
- Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit
Heizung für die Garage nachrüsten
Wenn Sie eine bereits bestehende Garage beispielsweise zu einer Werkstatt umfunktionieren wollen, dann kommen möglicherweise umfangreiche Maßnahmen auf Sie zu. Denken Sie gerade über den Bau einer Garage nach, empfehlen wir, die zukünftige Nutzung der Garage schon bei der Planung zu berücksichtigen. Auch der Aspekt der eventuellen Beheizung gehört hier dazu. Denn manche Arbeiten lassen sich schlechter nachholen als andere.
Während der Anschluss an die Zentralheizung nur dann glückt, wenn gleich mehrere Bedingungen erfüllt sind, lässt sich die nachträgliche Dämmung der Garage vergleichsweise einfach bewältigen. Hier kommt es vor allem darauf an, Tore und Türen luftdicht zu schließen. Ein nachträglich gedämmtes Mauerwerk allein erzielt nicht den gewünschten Effekt, wenn Sie nicht auch das Garagentor dämmen oder es direkt gegen ein gedämmtes Modell austauschen.
Praxistipp Belüftung
-
Doch die Wärmedämmung bringt auch Probleme mit sich.
-
War die Garage nämlich vorher gut durchlüftet, müssen Sie nun aktiv für den Luftaustausch sorgen.
-
Es drohen dieselben Gefahren wie im Wohnhaus: Schimmelbildung und eine ineffiziente Erwärmung durch zu hohe Luftfeuchtigkeit.
-
Gerade für Autos kann das zum Problem werden, denn durch Schnee oder Eis kommt viel Feuchtigkeit in die Garage.
-
Feuchte Luft beschleunigt die Rostbildung und genau hier liegt der wunde Punkt von Fahrzeugen älterer Generationen.
Heizung für die Garage direkt einplanen
Die Garage direkt an einen beheizten Teil des Wohnhauses anzubauen, sorgt dafür, dass Sie bereits über weite Strecken der Heizsaison einen automatischen, aber nicht steuerbaren, Frostschutz haben. Denn die normalerweise unerwünschten Transmissionsverluste des Wohnhauses sorgen dafür, dass Sie die Garage (oder Werkstatt) indirekt ebenfalls heizen. Nur wenn es über mehrere Tage sehr kalt ist, fällt die Temperatur unter null.
Es bietet noch einen weiteren Vorteil, die Garage direkt an das Wohnungsgebäude anschließen zu lassen. Denn auf diese Weise können Sie die Zentralheizung nutzen und direkt einen Heizkreis für die Garage vorsehen. Die Garage nachträglich an die wasserführende Zentralheizung anzuschließen, wird dagegen sehr aufwendig.
Noch schwerer wird es, wenn Sie die Garage freistehend planen: Aufgrund der sehr hohen Wärmeverluste wird Ihnen der Handwerker davon abraten, Heizungsrohre im Freien zu verlegen. Ihre Möglichkeiten, die Garagenheizung auszustatten, sind dann von vorneherein geringer.
Planen Sie den Wärmebedarf der Garage
Wie bereits gezeigt: Die Zieltemperatur hängt stark von der geplanten Nutzung der Garage ab. Doch nicht nur die gewünschte Temperatur gibt Ausschlag dafür, welche Heizung sich optimal für Ihre Garage eignet. Es spielt auch eine wichtige Rolle, wie schnell die Temperatur erreicht werden soll.
So legen Heimwerker besonderen Wert darauf, dass die Heizung die Garage (oder in diesem Fall vielmehr Werkstatt) in kurzer Zeit beheizen kann. Wer dagegen seine Kübelpflanzen in der Garage überwintern will, der benötigt lediglich die Sicherheit, dass die Pflanzen den Winter frostfrei überstehen. Da die Kübelpflanzen sich über die kalte Jahreszeit sowieso in einer Ruheperiode befinden, wäre die Simulation tropischer Zustände sogar kontraproduktiv.
Praxistipp: Garage als Wohnfläche
-
Ist die Garage dagegen als Erweiterung der Wohnfläche vorgesehen, droht der kostentechnische „Worst Case“, da dauerhaft wohnliche Temperaturen erforderlich sind.
-
Was für die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur gilt, trifft auch auf die Wärmeverluste zu: Beide sind tendenziell bei dieser Art der Nutzung am höchsten.
-
Die Auslegung einer solchen Lösung ist daher ein Fall für den Fachmann. Dieser bestimmt den Wärmebedarf der Garage ausgehend von der Grundfläche und der Höhe des Raumes.
-
Ausschlaggebend für die auszugleichenden Wärmeverluste ist neben der Qualität der Dämmung auch der Anteil der Außenwände.
So finden Sie die richtige Heizung für Ihre Garage
Fassen wir zusammen: Ob Sie Ihre Garage neu errichten oder eine bereits bestehende auf Ihr geändertes Nutzungsverhalten anpassen und wie sich der Wärmebedarf gestaltet, sind die zentralen Kriterien für die Auswahl der passenden Heizung. Aufwendig wird die Nachrüstung vor allem, wenn die Garage zum Wohnraum werden soll. Je nach Nutzung eignen sich verschiedene Garagenheizungen, die sich hinsichtlich Funktion, Installationsaufwand sowie Kaufpreis und Betriebskosten unterscheiden.
Elektroheizungen für die Garage
Eine Heizung für Ihre Werkstatt in der Garage muss vor allem in der Lage sein, den Raum schnell auf Temperatur zu bringen. Bei einer tendenziell geringeren Nutzungsdauer rücken die Betriebskosten in den Hintergrund. In diesem Fall sind Elektroheizungen eine gute Wahl.
Diese Heizgeräte benötigen für den Betrieb lediglich die Versorgung mit Haushaltsstrom. Sie lassen sich daher nahezu überall denkbar einfach nachrüsten. Doch ganz so simpel wie die Installation ist die Auswahl des passenden Gerätes nicht: Es gibt nämlich Elektroheizungen mit verschiedenen Funktionsprinzipien.
Da wären zum einen Heizlüfter oder Elektro-Konvektoren, die die kalte Luft anwärmen und im Raum verteilen. Gerade in wenig luftdichten Garagen geht hier viel Wärme verloren. Unschöner Nebeneffekt: Das Aufheizen der gesamten Raumluft nimmt vergleichsweise viel Zeit in Anspruch.
Interessanter sind dagegen die sogenannten Heizstrahler, die nicht direkt die Luft erwärmen, sondern unbedenkliche elektromagnetische Wellen aussenden. Die Infrarotstrahlung erwärmt feste und flüssige Körper im Raum und diese wiederum übertragen die Wärme an die Luft. Selbstverständlich kommt es auch dabei in einer kaum gedämmten Garage zu Wärmeverlusten.
Wollen Sie aber nach Bedarf Ihre Werkstatt heizen, stellt sich mit einem Infrarotstrahler in kurzer Zeit eine angenehme Temperatur am Arbeitsplatz ein. Die flachen Strahler können Sie nämlich direkt über sich an der Decke oder neben sich an der Wand befestigen und so Ihren Arbeitsbereich gezielt erwärmen. Auch eine Heizfolie kann eine Option sein.
Vorteile eines Infrarotstrahlers im Überblick
-
hohe Lebensdauer
-
einfache und flexible Installation
-
kein Wartungsaufwand
-
niedrige Anschaffungskosten
-
vergleichsweise niedriger Energieaufwand gegenüber anderen Elektroheizungen
Möchten Sie auf eine Heizung zurückgreifen, die die Luft direkt erwärmt, sind auch elektrische Heizlüfter für den vorübergehenden Betrieb eine gute Wahl. Alternativ eignen sich Elektro-Konvektoren oder Radiatoren, um kurzfristig Frost in der Garage zu vermeiden. Die Geräte können Sie meist so einstellen, dass sie nur dann arbeiten, wenn eine Mindesttemperatur unterschritten wird. Obendrein sind sie mobil, sodass Sie sie auch in anderen unregelmäßig beheizten Räumen wie Keller oder Dachboden nutzen können.
Gas-Heizstrahler für schnelles Beheizen
Gas-Heizstrahler sind ähnlich einfach und günstig in der Anschaffung wie die meisten Elektroheizungen. Sie erhalten sie meist ab zirka 80 Euro. Zusätzlich benötigen Sie eine Gasflasche, die Sie in jedem Baumarkt erhalten. Der Vorteil ist, dass Sie diese Form der Garagenheizung ohne Stromkabel betreiben und daher flexibel aufstellen können. Kaufen Sie einen schönen Gasofen, bietet er sich auch für gemütliche Abende auf der Terrasse an.
Bei dieser Heizung für die Garage ist die Sicherheit besonders wichtig. Achten Sie darauf, dass die Gasheizung stabil steht, ein gutes Schutzgitter und Piezozündung besitzt. Zudem muss das Gerät unbedingt für den Innengebrauch zugelassen sein und eine Sauerstoffmangelsicherung haben. Der Ofen schaltet sich dann automatisch ab, wenn die Sauerstoffkonzentration in der Luft zu gering ist. Beachten Sie diese Punkte, ist ein Gas-Heizstrahler eine gute Methode, die Garage für ein paar Stunden auf angenehme Temperaturen zu bringen.
Garage an die Zentralheizung anschließen
Verfügt die Garage über einen guten Standard hinsichtlich Dämmung und Luftdichtigkeit, werden andere Heizungsarten interessant. Denn während Elektroheizungen sich vergleichsweise unkompliziert anbringen lassen, sind die Energiekosten längerfristig zu hoch. So bezahlen Sie für die gleiche Energiemenge ein Vielfaches, wenn Sie sie in Form von Strom beispielsweise über eine Wärmepumpe beziehen. Den gesteigerten Aufwand für Anschaffung und Installation kompensieren hierbei die deutlich niedrigeren Betriebskosten.
Praxistipp: Garage grenzt an Haus an
-
Grenzt die Garage direkt an das Wohngebäude an, dann ist der Anschluss an die Zentralheizung das Mittel der Wahl.
-
Im Idealfall hat der Heizungsbauer schon bei der Errichtung einen Heizkreis für die Garage vorgesehen.
-
Im Nachhinein eine Verbindung mit dem Leitungsnetz herzustellen, gestaltet sich aufwendig und dementsprechend teuer.
-
Eine Fußbodenheizung für die Garage zählt sicherlich zum absoluten Luxus und muss bereits in der Bodenplatte der Garage vorgesehen sein.
-
Einen Heizkörper können Sie dagegen jederzeit nachrüsten, die entsprechenden Rohrleitungen vorausgesetzt.
Machen Sie bei der Sicherheit keine Kompromisse
In den komplexeren Fällen sollten Sie Dimensionierung und meist auch die Montage sowie Inbetriebnahme Ihrer Garagenheizung einem Profi überlassen. Das gilt vor allem, wenn Sie die Temperatur in der Garage über die gesamte Heizsaison halten wollen. Hier ist der Energiebedarf besonders hoch und mit den potenziellen Kosten steigt der Planungsbedarf.
Sie sollten daher unbedingt einen Fachbetrieb mit der Ermittlung der erforderlichen Wärmeleistung und der Auslegung der Heizflächen betrauen. Über unsere Suchfunktion können Sie einen Heizungsbauer in Ihrer Region finden und kontaktieren.
Heizungsbauer finden
Heizungswartung, Installation oder Reparatur – geben Sie Ihre Postleitzahl ein und finden Sie Heizungsbauer in Ihrer Nähe!
Doch damit ist es noch nicht getan. Denn nur wenn die Gebäudehülle auf einem ausreichenden Stand ist, können Sie die Garage effizient heizen. Damit schonen Sie nicht nur Ihre Finanzen, sondern auch die Umwelt.
Selbst montieren können Sie dagegen einen elektrischen Heizstrahler für den gelegentlichen Einsatz. Achten Sie lediglich auf die Montagehinweise des Herstellers, denn angegebene Mindestabstände zu Wänden und zur Decke sind unbedingt einzuhalten. Im Zweifelsfall wenden Sie sich auch hier an Ihren Heizungsbauer, denn er kann Ihnen mit der passenden Dimensionierung der Heizung helfen.